17 Förderprojekte des SofortprogrammsPLUS im Rhein-Erft-Kreis stehen in dieser Woche im Fokus. Im Rahmen einer Exkursion, zu der der Rhein-Erft-Kreis eingeladen hatte, wurden die Strukturentwicklungen im Rheinischen Revier sowie deren Chancen und Risiken thematisiert und die Durchsetzung der Projekte in den Gremien der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH (ZRR) visualisiert.
Auf der heutigen Exkursion wurden die verschiedenen Förderprojektstandorte im Rhein-Erft-Kreis besucht, unter anderem stellte die Kreisstadt Bergheim zwei wesentliche und zukunftsweisende Projekte, die in der letzten Woche bereits der Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart gemeinsam mit Bürgermeister Volker Mießeler und Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik in Bergheim besichtigte, vor.
1. DiGeSt – Das Digitale Gemeinschaftsstadtwerk - im Kraftraum :terra nova für Bergheim, Elsdorf und Bedburg
Ein Baustein für ein integriertes Gesamtkonzept: Energie, Arbeiten, Mobilität und Wohnen neu gedacht für einen CO2 neutralen Kraftraum. Die Kreisstadt Bergheim und die Städte Elsdorf und Bedburg sowie die Stadtwerke Bergheim GmbH planen unter der Regie eines noch zu gründenden Gemeinschaftsstadtwerks den Erwerb und Eigenbetrieb der Strom- und Gasnetze auf der Verteilnetzebene. Ziele des Vorhabens sind mittelfristig CO2-Neutralität und eine größtmögliche Energie- und Versorgungssicherheit, von Erzeugung bis Verbrauch in der Region des Kraftraums :terra nova. Dabei soll die Integration erneuerbarer Energien maximal forciert werden und ein regionales, systemdienliches (virtuelles) Flächenkraftwerk entstehen. Zudem sollen über Digitalisierung der Energieversorgungsnetze neue Methoden und Modelle der Systemdienstleistungserbringung eingesetzt und weiterentwickelt werden, die nach Wegfall der Braunkohlekraftwerke vermehrt durch die dezentralen Erzeuger und Speicher im Verteilnetz erbracht werden müssen. Die Netzstabilität, Versorgungssicherheit und bezahlbare Strom- und Gaspreise sind Eckpfeiler des geplanten Vorhabens. DiGeSt kann und soll somit als Blaupause für Verteilnetzbetreiber dienen. Hierbei kann davon ausgegangen werden, dass bei den Stadtwerken rund 100 neue Arbeitsplätze entstehen.
2. INKA :terra nova – Die Klimahülle
INKA :terra nova soll neue Arbeits- und Technologiefelder wie Energie, Agrobusiness, Healthcare sowie Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen neben weiteren Gewerbebereichen integrieren. Teil des ambitionierten Gesamtkonzeptes auf der INKA :terra nova Fläche ist die Entwicklung einer innovativen Klimahülle als Anker- und Leuchtturmprojekt. Die Klimahülle als adressbildende und rahmengebende Struktur soll optimale technische Voraussetzungen für die Ansiedlung kompetenter Betriebe und strukturwandelrelevanter Institutionen mit herausragender Marken-Architektur verknüpfen. Dabei ist das Konzept der Klimahülle angelegt auf ökologische Vorteile und leistet wichtige Beiträge zur Reduzierung des Energiebedarfs, Einsparung von Baumaterial und Reduzierung von Flächenverbrauch. Die Flächen des INKA :terra nova befinden sich auf dem Belegenheitsgebiet der Kreisstadt Bergheim, unmittelbar an der A61 (Venlo-Koblenz) und der B 477 (Neuss-Zülpich). Teil des Gewerbeparks wird die Klimahülle, ein innovatives, klimaneutrales Gebäude, welches als Science-to-Business-Center dient. Die Nutzung soll beispielsweise Start-Ups, Co-Working Büros, Forschung und Lehre, aber auch Gastronomie, Konferenzen und Messen, wie beispielsweise der internationalen Bau und Technologieausstellung (IBTA) offenstehen. Ziel ist es renommierte Wissenschaftseinrichtungen aus den Arbeits- und Technologiefeldern wie Energie, Agrobusiness und Healthcare die Rahmenbedingungen zu bieten um prototypische Anlagen und Verfahren zu entwickeln, die wiederum für die Produktentwicklung innovativer Unternehmen von großem Interesse sind. Als Inkubator einer wissensbasierten Regionalentwicklung kann der Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft intensiviert werden und damit Forschungserkenntnisse schneller in die praktische Anwendung und damit in eine regionale Wertschöpfung überführt und entsprechende neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Durch die Markenarchitektur wird die „Adresse“ Klimahülle als überregionales Aushängeschild des :terra nova Areals, sowie zeichenhaftes, regionales Impulsprojekt für das Rheinische Revier bekannt und dient so als Pull-Faktor für künftige Investoren. Die Region ist und bleibt attraktiver Arbeits- und Lebensraum.
Im Rahmen der heutigen Exkursion wurde zudem seitens des Bürgermeisters Volker Mießeler der neuen Geschäftsführer des Zweckverbandes :terra nova vorgestellt. Barthel Labenz hat zum 1. Juli 2020 seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Zweckverbands aufgenommen. „Der interkommunale Zweckverband :terra nova, bestehend aus den Mitgliedern Bedburg, Bergheim, Elsdorf und dem Rhein-Erft-Kreis, wurde 2010 gegründet, um die gemeinsame Entwicklung einer Zukunftslandschaft Energie anzustoßen und so den Strukturwandel in der Region zu gestalten. Durch die thematische Nähe zum Strukturwandel ist die Geschäftsführung des Zweckverbands :terra nova bei der Stabstelle Strukturwandel und Klimaschutz des technischen Dezernats meiner Verwaltung angesiedelt. Ich freue mich sehr, Barthel Labenz an Bord begrüßen zu dürfen und bin überzeugt, dass er die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgängerin Alexandra Lerch-Vosse der letzten Jahre fortsetzen und weiterentwickeln wird“, so Volker Mießeler.
Der Bürgermeister sieht die Veränderungen, die der Strulturwandel mit sich bringt, auch als Chance. „Mit diesen und den vielen weiteren Projekten, Unterstützern und Beteiligten wachsen wir- Bergheim, der Rhein-Erft-Kreis und das Rheinische Revier, zu einer Modellregion zusammen. Wir sind als Anrainerkommunen zwar direkt Betroffene, aber eben auch Beteiligte, die an der Gestaltung und positiven Veränderung des Wandels aktiv mitwirken können und werden. So betrachten wir den Strukturwandel als Chance und nutzen diese, mit allen Mitteln die uns zur Verfügung stehen. Und wir sind gut aufgestellt. Die heute und in dieser Woche an noch weiteren Standorten im Rheinischen Revier vorgestellten und vorzustellenden Förderprojekte sind hierfür ein wesentlicher Bestandteil. Sie gehören sozusagen zum Herz dieser Operation. Ohne diese Projekte würden wir früher oder später als Region einen Infarkt erleiden. Daher ist die Unterstützung von Bund und Land in diesem für uns lebenswichtigen Prozess zwingend erforderlich“, so Volker Mießeler abschließend.
Auskunft erteilt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation, Bürgerbeteiligung
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Fachauskunft erteilt:
Stabstelle Strukturwandel und Klimaschutz
Dr. Ruth Laengner
Telefon: 02271- 89 371
E-Mail: ruth.laengner@bergheim.de