Seit Kurzem wird der Spielspaß der Kinder in Fliesteden von Läusen gestört, die sich ihre Heimat auf einer Robinie auf dem Kinderspielplatz „Im Broich“ gesucht haben. Tausende kleine Insekten bevölkern inzwischen den Baum und auch die erst frisch in Betrieb genommenen neuen Spielgeräte.
Das sieht unschön aus, ist aber für den Menschen völlig ungefährlich. Die Kreisstadt Bergheim hat die Lage von Fachkräften aus der Schädlingsbekämpfung entsprechend beurteilen lassen und wird auf deren Empfehlung hin und im Sinne der nachhaltigen Grünflächenförderung und der Biodiversität auf den Einsatz giftiger Insektizide verzichten. Der Spielplatz liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, dort finden derzeit Versuche statt, die Nachtigall anzusiedeln.
Der Insektizid-Einsatz würde nicht nur das großflächige Absperren des Spielplatzes erforderlich machen, es würden auch andere Insekten der Maßnahme zum Opfer fallen. Auch die bereits im Baum und an den Spielgeräten angetroffenen Marienkäfer und deren Larven würden dies nicht überleben. Dementgegen eignen sich diese als natürlicher Fressfeind ohnehin zur Bekämpfung der Läusepopulation.
Der städtische Betriebshof hat zudem besonders stark befallene Äste aus der Robinie behandelt und notfalls entfernt, da die Blattläuse auch die Vitalität des Baumes schädigen können, indem sie deren Blätter aussaugen.
Ferner werden die Läuse bei kühleren Temperaturen und Regen ebenfalls auf natürlichem Wege zurückgehen. Mit dieser Vorgehensweise setzt die Kreisstadt Bergheim ihren – nicht zuletzt durch den Beitritt zum Kommbio e. V. eingeschlagenen – Weg zur nachhaltigen Grünflächenpflege unter Erprobung natürlicher und umweltfreundlicher Mittel und Methoden fort.
Bis die Natur die Dinge selbst geregelt hat, simuliert der Betriebshof durch tägliches Spülen mit Wasser den derzeit ausbleibenden Regen. Als Alternative für die Kinder steht in Fliesteden auch der Spielplatz „Auf der Höhe“ nur wenige hundert Meter entfernt zur Verfügung.
23.08.2024