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Kreisstadt Bergheim

Vier weitere Stolpersteine in Bergheim verlegt

Stolpersteine für Familie Riek und Elisabeth Griese

Um den Verfolgten des Nationalsozialismus zu gedenken, hat der Künstler Gunter Demnig 1992 das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen. Mit den „Stolpersteinen“ wird religiös, ethnisch oder politisch verfolgter Personen, Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigung und vielen weiteren gedacht, die unter dem nationalsozialistischen Regime gelitten haben. Da Herr Demnig die Verlegung der Stolpersteine in diesem Jahr nicht selbst durchführen konnte, übernahmen dies die Mitarbeitenden der Stadtwerke Bergheim. Die Stolpersteinverlegung wurde von der 1. stellvertretenden Bürgermeisterin der Kreisstadt Bergheim, Elisabeth Hülsewig, begleitet und fand am Dienstag, den 27.08.2024 statt. Daneben hatten Schüler*innen der Gesamtschule Bergheim sowie der Realschule Oberaußem bewegende Reden zu den Schicksalen der Personen, an die gedacht wurden, vorbereitet.

In Quadrath-Ichendorf wurden drei Stolpersteine für Ida Riek geb. Simons, Hermann Riek und deren Tochter Rosa Riek verlegt. Die Familie lebte bis 1944 an der heutigen Adresse Köln-Aachener Str. 88. Die Ehe war interreligiös, Ida war jüdisch, Hermann evangelisch, Rosa war ebenfalls jüdisch.

Ida Riek (*1886) wurde am 14.08.1944 festgenommen und in verschiedenen Konzentrationslagern, u.a. Bonn und Rheinbach festgehalten und zur Arbeit gezwungen, bis sie am 04.04.1945 während eines Gefangenentransports fliehen konnte. 

Hermann Riek (*1883) wurde aufgrund seiner Ehe mit Ida Riek verfolgt. Er wurde 1944 verhaftet, für drei Wochen im Konzentrationslager Köln-Müngersdorf festgehalten und anschließend seiner Heimatregion verwiesen. Beruflich wurde er eingeschränkt und gesellschaftlich isoliert.

Rosa Riek (*1908) wurde bei der Arbeit aufgrund ihrer jüdischen Abstammung drangsaliert und verzog daraufhin nach Berlin, um dort unerkannt zu leben. Ihr Gesuch eine Ehe einzugehen wurde aus „rassischen“ Gründen verweigert.

In Oberaußem wurde ein Stolperstein für Elisabeth Griese (*1929) verlegt, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung verfolgt und schließlich ermordet wurde. Elisabeth Griese wurde 1942 in der Klinik Bonn aufgenommen und später in das St. Josephsheim in Düsseldorf verlegt, wo sie am 22. Januar 1943 verstorben ist. Sie lebte in der Bethlehemer Straße in Fortuna. Da der Stadtteil nicht mehr existiert, wurde der Stolperstein an der Kirchturmspitze von Fortuna verlegt, die heute in Oberaußem aufgestellt ist.

Realisiert werden konnten die Verlegungen in der Kreisstadt Bergheim durch zahlreiche Spenden von Firmen, Privatpersonen und anderen Organisationen.

28.08.2024

Sebastian Stotzem
Abteilungsleitung

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