Fröhlichkeit und Herzlichkeit im Kreis
Musik und Tanz sind ein wichtiger Bestandteil der jüdischen Kultur im Allgemeinen als auch dem alltäglichen Familienleben. Beeinflusst durch viele unterschiedliche kulturelle Einflüsse spiegeln sich in den Volks- und insbesondere Kreistänzen Fröhlichkeit und ein herzliches Miteinander wieder.
Johannes berichtet
Es begann damit, dass wir alle (ohne wirkliche Vorkenntnisse, besonders nicht zum Thema jüdische Volkstänze) am Dienstagmorgen zu einem Schnupperkurs in die Tanzschule Belaro gingen, wo uns die Leiterin Inessa Bergs eine kleine Einführung gab. Anfangs war ich noch etwas skeptisch und steif. Man musste sich erstmal an die Bewegungen und den Rhythmus gewöhnen… Aber dann, eine halbe Stunde später, hat es viel Spaß gemacht. Vor allem, weil alle voll dabei waren und so die Gemeinschaftstänze erst richtig funktionieren konnten. Wir haben viel gelacht, uns gegenseitig unterstützt, aber auch auf die Füße getreten.
Mir hat es sogar so viel Spaß gemacht, dass ich meinen Schwerpunkt gewechselt und anstatt Friedhöfe das Tanzen genommen habe. Ich war überrascht und begeistert von Inessas sympathischer Art und habe kein Problem damit, auf der Bühne zu stehen.
Wir haben dann, als die Projektwoche zu Ende war, uns abends mit der Gruppe noch in der Tanzschule getroffen und einen neuen, aber auch komplizierteren Tanz gelernt. Dieser hat sogar noch mehr Spaß gemacht als die vorherigen (er war abwechslungsreicher und die Musik hat mir gut gefallen).
Am Dienstag der Projektwoche hat Inessa uns außerdem noch ein paar geschichtliche Hintergründe zu den jüdischen Tänzen mitgegeben:
Die lange Geschichte der Juden war immer schon geprägt von Vorurteilen, Hetze und Verfolgung. Deswegen mussten sie ihre Heimat verlassen und konnten nie wirklich in einem Land bleiben. Sie siedelten sich unter anderem in Westasien und Teilen Nordafrikas an. Deshalb haben die jüdischen Tänze und Traditionen (auch die Musik und die Sprache) viele Einflüsse aus anderen Kulturen übernommen, vor allem aus dem Ägyptischen und Türkischen. Die Juden haben außerdem noch Entscheidendes zur Entwicklung des Balletts beigetragen.
Johannes, Q1-Zeitzeugen-Kurs der Gesamtschule Bergheim 2021
